Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Zwei stimmungsvolle Museumsveranstaltungen

18. Oktober 2017
Barbara Rebmann
Im September war das Bauernhausmuseum Teil der Musiknacht der Allgemeinen Musikschule Muttenz. Um für die beiden Musikgruppen und die erwarteten Zuhörer und Zuhörerinnen genügend Platz auf der Schopfbühne zu bekommen, mussten vorgängig die ausgestellten Objekte an die Seite gerückt werden. Eine im wahrsten Sinne des Wortes Schwerarbeit, gibt es doch dort oben einige verschiedene Waschmaschinen aus unterschiedlichen Entwicklungsstadien zu bestaunen. Diese alten Modelle sind um Einiges gewichtiger und sperriger, als die heutigen kompakten Maschinen. Um den geplanten „Bühnenbereich“ etwas besser ausleuchten zu können mussten noch zusätzliche Lampen provisorisch installiert werden.

Die bereits früh einsetzende Dunkelheit gab Gelegenheit, das Bauernhaus einmal in etwas anderer Beleuchtung zu geniessen. Es war richtig „heimelig“, speziell als die Schlagzeuggruppe dann auch noch einen Teppich ausrollte. Trotz kühler Abendtemperaturen blieben die Leute in der „Bäsebeiz zum Tschuppeldäni“ vor dem Museum länger sitzen und genossen die beiden mobilen Theateraufführungen auf dem Vorplatz. So hatten in der Küche Lotti Gysin und Franz Näf alle Hände voll zu tun und Ruedi Bürgin spurtete als Kellner ununterbrochen rein und raus. Erna Imark und die Schreibende unterstützten ihn und betätigten sich zwischendurch als „Wegweiser“ um den Gästen den etwas versteckten Aufgang zur Schopfbühne zu zeigen und unzählige Fragen zum Museum zu beantworteten. An diesem Abend hatten wir sehr viele Gäste, die das Bauernhausmuseum bisher nicht einmal von Aussen gekannt hatten.

Als zu späterer Stunde die Aussenbeleuchtung eingeschaltet wurde, sassen Musizierende und Gäste kurzfristig im Dunkeln. Eine defekte Aussenlampe hatte einen Kurzschluss ausgelöst. So erkannte man erst wie finster es rund um unser Bauernhaus ist und natürlich auch in historischen Zeiten war. Mit romantischem Kerzenlicht wurden dann die kritischen Treppenstufen notdürftig ausgeleuchtet, so dass glücklicherweise alle Gäste den Abstieg in den darunterliegenden hell erleuchteten Schopf unbeschadet schafften.

Drei Wochen später herrschten am Arbeitstag herrlich warme Temperaturen. So kamen an die hundert Interessierte ins Oberdorf um uns beim „Suurchrutt- und Suurrüebe-Yymache“ zuzuschauen und selber Hand anzulegen. Zahlreiche Fragen konnten beantwortet und Tipps für den Selbstversuch in der eigenen Küche gegeben werden. Wir hoffen, dass es gelingt und nach der nötigen Lagerzeit auch allen schmeckt. Diesmal waren auch wieder einige Kinder fleissig beim Rübenschneiden dabei. Allerdings waren sie vom Geschmack der rohen weissen Rüben-Spaghetti nicht so ganz überzeugt. Anders natürlich bei Joggi Zumbrunns „Rahmdääfeli“ und den feinen „Versuecherli“ aus Willi Ballmers Mostpresse und dem „Holz-Oofe“, hier griffen alle gerne zu.

Unser Spezialgast Herr Vollenweider weckte reges Interesse und liess seine Kunstfertigkeit und einige seiner Werkstücke gerne bewundern. Es war interessant, die Entstehung eines so feinen Jonc-Geflechtes mitverfolgen zu können. Auch hier ergab sich so manches Fachgespräch.

Nun wird am kommenden Wochenende die Bauernhaussaison endgültig beendet und danach das Haus eingewintert. Erst am 6. Dezember öffnen wir noch einmal kurz, denn an diesem Datum ist der Bauernhaustag im begehbaren Adventskalender von Muttenz. Auch da laden wir alle unsere Freunde und Freundinnen, Gönner und Gönnerinnen, Helfer und Helferinnen zum traditionellen Apéro ein. Zum Thema der Kleinausstellung in der Bauernhaus-Stube verraten wir nur soviel: es hat etwas mit dem Spezialthema des Arbeitstages zu tun.

Am Sonntag, 29. Oktober öffnet zum letzten Mal in dieser Saison die „Bäsebeiz zum Tschuppeldäni“ und es findet der letzte Brotverkauf statt. Das Ortsmuseum bleibt jedoch weiterhin an jedem letzten Sonntagnachmittag im Monat (ausser im Dezember) geöffnet.

Bildlegende:
oben rechts: Gemütliches Ambiente auf der Schopfbühne
oben links: Ob sie später auch mal Sauerkraut selber einmacht?
unten rechts: Flechtwaren aus der Museumssammlung
unten links: Herr Vollenweider erklärt seine Arbeitsweise
Arbeitstag Bauernhausmuseum