Nachruf - Zum Tode von Charlotte Honegger-Herren, Alt Gemeinderätin....
Eine Frau mit grossem Gespür für das Entscheidende bei Menschen
Was von ihr überlebt, ist das, was sie anderen Menschen gegeben hat, "was in deren Erinnerung bleibt." Charlotte Honegger-Herren, so beschreibt sie beispielsweise die Leitung der Primarschule Muttenz, war eine offene, unkomplizierte und sehr lebendige Frau, unabhängig und emanzipiert. Sie verfügte über ein gutes Augenmass und war im guten Sinn keine Pedantin - vielmehr eine kreative und lösungsorientierte Partnerin. Liebenswert und gesegnet mit viel Empathie hatte sie ihr Herz am rechten Fleck. Ihr Gegenüber stand für sie im Zentrum, ihr Interesse war echt. Wohl auch deshalb engagierte sie sich in der damaligen Schulpflege und wohl auch deshalb wird sie heute noch als Schulpsychologin und Erziehungsberaterin in Erinnerung behalten, die mit beiden Beinen auf dem Boden stand und auch den Lehrerinnen und Lehrern eine gute und verständnisvolle Beraterin war. Sie war von Beruf Schulpsychologin - aber diese anspruchsvolle Arbeit war ihre Berufung. Ihr Image und ihre Wirkung waren von ihrer Botschaft nicht zu trennen.
Wider Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit
Dabei mochte sie nie im Mittelpunkt stehen - dieser Standort war anderen vorbehalten. Und als sie als Gemeinderätin hätte verabschiedet werden sollen, blieb sie dem Anlass fern, weil sie eher unauffällig Abschied nehmen wollte. Dennoch waren ihr Teilnahmslosigkeit und Gleichgültigkeit fremd. Mit Charlotte verlässt uns eine Menschenfreundin und Kollegin. Gemeinsam mit ihren Angehörigen und zahlreichen Menschen, für die das Leben dank ihrem Engagement nicht mehr so kalt und das Dasein weniger einsam war, trauern wir um sie. "Ist der letzte Vogel Hoffnung fortgestorben / lasst Freunde / uns den Tanz aufgeben und in Ruhe das Merkwürdige erwarten / das nun geschieht..." (O. Grünmandl).
Muttenz, 30. November 2010
DER GEMEINDERAT