Grosse Vielfalt auf kleiner Fläche

19. Mai 2025
Flinke Stadtbewohner wie Bienen, Schmetterlinge, Vögel und Eidechsen können sich freuen: Mehrere Birsstadt-Gemeinden werteten jüngst öffentliche Flächen ökologisch auf. Ein Augenschein in Aesch, Münchenstein und Muttenz liefert so manche Idee auch für den eigenen Garten oder Balkon.

Schon mit kleinen Massnahmen können wir die Artenvielfalt fördern und unsere Lebensgrundlage sichern. Wie das möglich ist, zeigen gleich mehrere Birsstadt-Gemeinden: mit cleveren ökologischen Aufwertungsmassnahmen auf Flächen rund um gemeindeeigene Gebäude. Als Grundlage diente ihnen ein gemeinsames Konzept. Erarbeitet hat es die Arbeitsgruppe Birspark Landschaft (BiLa) des Vereins Birsstadt. Die BiLa behält das grosse Ganze im Auge, denn die Natur macht bekanntlich keinen Halt an Gemeindegrenzen. Je mehr ökologische «Trittsteine» es gibt, desto besser können sich Pflanzen und Tiere in Siedlungsgebieten verbreiten und mit den Naturräumen ausserhalb vernetzen. Geplant und umgesetzt haben die empfohlenen Massnahmen die Gemeinden selbst, jeweils unter finanzieller Beteiligung des Kantons. Nachdem Reinach 2023 bei seinem Werkhof den Anfang machte, zogen Aesch, Münchenstein und Muttenz in den letzten Monate nach.

Den Entdeckergeist anregen
Beim Kindergarten und Tagesheim Sonnenmatt in Muttenz sorgte lange der einstmals beliebte Kirschlorbeer für Grün. Das Problem: Vögel fressen seine Früchte und tragen die Samen in den Wald. Dort breitet sich der invasive Neophyt rasant aus. Jetzt wachsen an seiner Stelle einheimische Stauden und Sträucher. Sie bieten Vögeln ebenfalls Nahrung, aber auch Futter für andere Tiere. Den Eidechsen, Wildbienen, Igeln und Kindern gefallen sicher auch die Totholzhaufen, Steinelemente und Sandlinsen. Den einen als Unterschlupf- und Nistplatz, den anderen für spannende Naturbeobachtungen.

Neues Leben an der Friedhofmauer
Die Nachbargemeinde Münchenstein widmete sich unter anderem dem Friedhof. Entlang der grauen Mauer, die den stillen Ort umgibt, platzierte der Werkhof Steinkörbe und bepflanzte sie mit standortheimischen Kletterrosen. Neben den ebenfalls angesäten Wildblumen dürften sie so manche Wildbiene anlocken. Selbst für deren Nistbedarf ist gesorgt: weiter oben im Friedhof mit einem Bienenhotel an sonniger Mauerlage.

Schwelgen im Mustergarten
In Aesch lädt hinter der Gemeindeverwaltung sogar ein ganzer Mustergarten Biodiversität zum Verweilen und Nachahmen ein. Zum Beispiel von Ruderalflächen, auf denen der hübsche Schmetterling Zwerg-Bläuling gerngesehener Gast ist. Seine Raupen ernähren sich von Wundklee, der auf solchen nährstoffarmen, sandig-kiesigen Böden wächst. Und nicht nur er, wie das breite Blütenspektrum von Frühling bis Herbst beweist.
 

Gratisbroschüre
Die kostenlose Broschüre mit Anleitungen für 15 Kleinstrukturen wie Sandlinsen, Totholzhaufen oder Trockenwiesen erhalten Sie auf der Gemeindeverwaltung Muttenz (Abteilung Umwelt) oder können Sie bestellen unter birsstadt.swiss/shop.
Weitere Tipps: birsstadt.swiss/biodiversitaet.

 

Blumen vor dem Haus
Beim Kindergarten und Tagesheim Sonnenmatt lässt dich die Natur neu entdecken
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