Blick hinter die Kulissen der Museen Muttenz: Jahresendspurt mit Unterstützung
Kurz nach dem Herbstarbeitstag waren Mitglieder des Fördervereins Museen Muttenz erneut mit der Arbeitsgruppe Museen im Einsatz. In einer kurzfristig anberaumten Aktion mussten im Depot Geispel noch letzte Eisenobjekte entrostet und imprägniert werden. Depotchef Bürgin hatte vorgängig zusammengesucht was dringend noch geputzt werden musste. Darunter war eine gewichtige Ständerbohrmaschine aus einer Muttenzer Veloreparaturwerkstatt der 1940er Jahre. Die 2 Meter mussten mit vereinten Kräften zuerst von der liegenden Position in die Senkrechte gehievt werden. Stehend auf ihrem Fuss mit 50 cm Durchmesser braucht sie bedeutend weniger Platz als liegend auf zwei Paletten. Etwas später konnten auch andere auf dem Boden stehende Schwergewichte wie ein massives Eichenbuffet und die antike, gemeindeeigene «Schneeschnutzi» mit reiner Muskelkraft auf Paletten gehoben werden. Nun stehen bei einem allfälligen Wassereinbruch, wie er kurz danach durch ein verstopftes Dachwasserrohr tatsächlich passierte, die Objekte nicht mehr direkt im Wasser.
Auch im Depot Donnerbaum ging es richtig zur Sache. Unsere Klimaschränke, in denen die rund 3'000 historischen Originalfotos archiviert sind, hatten seit Jahren Asyl in einem Kellerraum des Schulhauses. Nun sollten sie endlich in unser Depot umplatziert werden. Wie bei allen internen Mobiliarverschiebungen haben wir uns auch diesmal vorgängig viele Gedanken gemacht, um möglichst wenig Aufwand zu generieren. Am Ende musste zuerst ein dreitüriger Büroschrank weichen, damit in Steckdosennähe Platz für die Klimaschränke frei wurde. Der Büroschrank sollte in einen benachbarten Raum verschoben werden. Aber dort musste zuerst ein offenes Metallregal weichen, welches wiederum ein anderes, etwas kleineres Regal im Eingangsbereich vertrieb. Glücklicherweise können Wasserfahrer nicht nur Boote stromaufwärts bewegen, sondern auch gewichtige Museumsstücke.
Im Oktober hat auch Beat Zimmermann sein diesjähriges Projekt beendet. Nachdem er selber im Depot Donnerbaum noch einige mangelhaft dokumentierte Objekte hatte überarbeiten können, führte er als Abschluss eine Abfrage nach unvollständigen Datensätzen durch. Rudimentär dokumentiert waren insgesamt noch 321 Inventarnummern. Das tönt eigentlich nach viel. Wenn man es aber in Relation zu unseren bald 9200 Objekten zum bäuerlichen Leben setzt, sind es nur 2,8% - eine durchaus akzeptable Fehlerquote. Die meisten der mangelhaft dokumentierten Objekte sind Altbestände. Die waren entweder wegen «Gesundheitsbeschwerden» undokumentiert und ohne entsprechenden Kommentar entsorgt worden oder ihre Nummern standen auf Klebetiketten die längst abgefallen sind. In letzterem Fall wurden die Objekte bei der Aufarbeitung unserer Altbestände neu erfasst, denn die Klebestellen waren oft noch erkennbar. Wenn wir uns nächstes Jahr noch einmal im Depot Geispel und im Bauernhausmuseum genauer umsehen, werden wir sicher weitere Fehlbestände korrigieren können.
Ein ganz herzlicher Dank geht hier an alle Freiwilligen, die uns das ganze Jahr über bei unseren Arbeiten und vor allem bei den Umplatzierungen unserer gewichtigen Objekte immer wieder tatkräftig unterstützten.
Nach dem arbeitsintensiven Oktober hat die Arbeitsgruppe inzwischen bereits die Vorbereitungen zum Adventsfenster aufgenommen. So wurden Objekte im Depot Donnerbaum zusammengestellt, verpackt und zum Abtransport ins Oberdorf vorbereitet. Wir hoffen, dass wir bis zur Präsentation in der Bauernhausstube noch etwas mehr Licht ins Dunkel unserer verschiedenen Ideen bringen können.
Kommen Sie doch vorbei, wenn das Adventsfenster am 6. Dezember um 18 Uhr geöffnet wird. Wir freuen uns auf viele Gäste.
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Das Bauernhausmuseum ist bis Ostern geschlossen. Das Ortsmuseum ist am Sonntag, 30. November zwischen 14 – 17 Uhr geöffnet, im Dezember bleibt auch das Ortsmuseum geschlossen. Gezeigt werden, neben der geschichtlichen Entwicklung von Muttenz und der Siedlungsgenossenschaft Freidorf auch die Filme zu Ausstellungen und Arbeiten der Arbeitsgruppe Museen Muttenz. Ausgestellt ist auch der umfangreiche Nachlass des Muttenzer Historienmalers Karl Jauslin. Zum letzten Mal zeigen wir unsere Sonderausstellung «us der Wöschtrueh anno 1900». Zur Unterhaltung stehen Ratespiele sowie Kopien historischer Tischspiele für Jung und Alt bereit. |