Blick hinter die Kulissen der Museen Muttenz: Historisches Kabarett im histori-schen Bauernhausmuseum
Zum ersten Mal seit langem fand wieder einmal ein grösserer Anlass im Bauernhausmuseum statt. Die Idee dazu entstand letzten September auf der Schopfbühne nach einem Geschichtennachmittag für Kinder.
Das «irgendwas Ähnliches für Erwachsene» wurde gegen Jahresende konkreter. Ein möglicher Auftritt des Kabarettisten und Historikers Benedikt Meyer würde zum historischen Ambiente auf der Schopfbühne passen. In seinen schweizweit bekannten Programmen verarbeitet er immer wieder historische Fakten und präsentiert sie unterhaltsam aus eher unüblichen Perspektiven. Das Bibliotheksteam setzte sich also an die Planung und der Historiker an die Recherche nach passenden Themen.
Im Laufe des Winters reifte die Idee, bei dem ganzen Aufwand für eine 1-stündige Vorstellung, noch einen zweiten Abend zu planen. So war bald auch der Förderverein Museen Muttenz mit von der Partie und lud seine Mitglieder zu einem sogenannten «Fyrobe-Träff» ein. Für das Anmeldeprozedere wurde hier gleich noch die neue Vereins-Software und die neue Webseite des Fördervereins getestet. Nach der öffentlichen Ausschreibung des Kabarettabends begann das Wetteifern zwischen Bibliothek und Förderverein, wer wohl zuerst seine Plätze ausgebucht hat.
Die Arbeitsgruppe Museen konnte sich vorerst noch bequem zurücklehnen, trat sie als Hausherrin doch erst ganz zum Schluss in Erscheinung. Die Anzahl möglicher Sitzplätze auf der Schopfbühne war «über den Daumen gepeilt» auf 40 geschätzt worden, denn die bestehende Ausstellung mit den historischen Waschmaschinen und den landwirtschaftlichen Geräten konnte sich nicht einfach in Luft auflösen. So lieferte die Bibliothek also 40 ihrer Stühle, die vermeintlich grosszügig in den freien Raum verteilt wurden. Kurzfristig wurde es dann doch enger, weil noch zusätzliche Stühle dazwischen platziert werden mussten. Das Interesse an beiden Vorstellungen war überraschend gross, so dass sich auch die Mitarbeitenden von Bibliothek und Arbeitsgruppe mit einem Stehplatz in der angrenzenden Werkstatt zufriedengeben mussten.
Bei der Planung der Abende hatten wir für Anfang Juni hoffnungsvoll mit einem lauen Sommerabend gerechnet, jedoch kam uns das nasse Wetter heftig in die Quere. So mussten alle für den offerierten Apéro im Schopf bleiben, wo es inmitten von Leiterewaage, Röndle, Trotten, Eggen und Wälleböck doch recht eng wurde. Das beeinflusste die fröhliche Stimmung an beiden Abenden aber kaum.
Bereits, als die Gäste der zweiten Vorstellung gegangen waren, konnten die Bibliotheksstühle mit Hilfe der noch anwesenden Fördervereinsmitglieder in kürzester Zeit zusammengeräumt, in den Schopf transportiert und zur Abholung bereitgestellt werden. Herzlichen Dank für die tatkräftige Unterstützung.
Alles in allem war es eine erfolgreiche Idee mit einer perfekten und unkomplizierten Organisation, die für die AGM keinen allzu grossen Arbeits- und Zeitaufwand hinter den Kulissen generierte.
Das Bauernhausmuseum ist am Sonntag, 29. Juni von 10 - 17 Uhr geöffnet, ebenso am 27. Juli. Lassen Sie sich vom Duft der Holzofe-Brote und Zöpfe ins Oberdorf locken und machen Sie anschliessend wieder mal einen Rundgang durch das volleingerichtete Kleinbauernhaus aus der Zeit um 1900. Erleben Sie, wie das Leben in einem Haus ohne fliessendes Wasser und ohne Strom war. Das Ortsmuseum ist am Sonntag, 29. Juni zwischen 14 – 17 Uhr geöffnet, im Juli bleibt es geschlossen. Gezeigt wird, neben der geschichtlichen Entwicklung von Muttenz, den Wartenbergruinen und der Siedlungsgenossenschaft Freidorf, unsere Sonderausstellung «us der Wöschtrueh anno 1900» und die Filme zu Ausstellungen und Arbeiten der Arbeitsgruppe Museen Muttenz. Sehenswert ist auch der umfangreiche Nachlass des Muttenzer Historienmalers Karl Jauslin. Zur Unterhaltung für Jung und Alt stehen ein Ratespiel, Kopien historischer Tischspiele und das neue Muttenz Memory bereit. |