22. August 2007
Die Ergebnisse der ersten spurenanalytischen Trinkwasseruntersuchungen der Gemeinde Muttenz sowie ein toxikologisches Gutachten durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) liegen vor. Das BAG kommt zum Schluss, dass die identifizierten Substanzen in den vorgefundenen geringen Konzentrationen kein erkennbares gesundheitliches Risiko in sich bergen.
Das Trinkwasser wurde im vergangenen August mit dem gleichen Analytikprogramm wie das Grundwasser im Umfeld der Deponien Margelacker, Feldreben und Rothausstrasse untersucht, um einen ersten systematischen Überblick über die Qualität der Trinkwasserbrunnen in der Hard und im unteren Birstal zu erhalten. Das Wasser wurde mit Einzelstoffanalytik auf 115 Einzelstoffe überprüft. Gleichzeitig wurde auch die Methode des GC-MS Screening auf unbekannte Verbindungen angewandt. Das Screening klärt dabei ab, ob weitere organische Spurenverunreinigungen vorliegen und in welchem Konzentrationsbereich. Im Trinkwasser der Wasserversorgung Muttenz finden sich u.a. äusserst geringe Spuren an chlorierten Koh-lenwasserstoffen (z.B. Trichlorethen, Tetrachlorethen, Tetrachlorbutadien), Arzneimittel (z.B. Barbiturate) und Pestizide (z.B. Atrazin).

Gemäss Gutachten des BAG übersteigt keine der identifizierten Substanzen, für welche ein toxikologischer Referenzwert existiert, die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge. Bei den Substanzen ohne verfügbare toxikologische Referenzwerte wurde ein weiteres Konzept für eine erste gesundheitliche Risikobewertung angewendet. Bei allen so beurteilten Substanzen lag die abgeschätzte Aufnahmemenge unter dem jeweiligen Schwellenwert. Dies bedeutet, dass kein gesundheitliches Risiko für die 21 identifizierten Substanzen erkennbar ist. Auch eine Kombinationswirkung zwischen einzelnen Stoffen kann ausgeschlossen werden. Von den vier nicht identifizierten Substanzen ist eine eindeutige Bewertung erst nach deren Identifizierung möglich.

Gemäss dem von der Gemeindeversammlung Muttenz verabschiedeten Sonderuntersuchungsprogramm für das Trinkwasser werden in den kommenden Monaten weitere spurenanalytische Untersuchungen folgen. Bereits installierte und demnächst in Betrieb genommenen Sonden zur kontinuierlichen Messung von Parametern, werden weitere Erkenntnisse über die Beschaffenheit und allfällige organische Belastungen des Trinkwassers liefern. Diese Messdaten werden auf das neue Prozessleitsystem der Wasserversorgung Muttenz aufgeschaltet. Damit wird ein weiterer Schritt zur Optimierung der Qualitätssicherung des Trinkwassers von Muttenz vollzogen.

Die so erfassten Daten werden, zusammen mit hydraulischen und hydrogeologischen Parametern dazu beitragen, die Beschaffenheit und die Dynamik in der Qualität des Wassers besser zu verstehen. Damit wird es möglich werden gegebenenfalls weitere, geeignete Massnahmen zu evaluieren und umzusetzen.

Parallel zu den analytischen Sonderuntersuchungen wird die Struktur für ein Qualitätssicherungssystem zur Erzielung von einwandfreier Trinkwasserqualität nach Lebensmittelgesetzgebung aufgebaut.

Sämtliche Untersuchungsschritte werden mit den verantwortlichen kantonalen Instanzen abgesprochen. Die Bevölkerung wird laufend über neue Erkenntnisse informiert.


Der vollständige Messbericht ist auf der Homepage der Gemeinde Muttenz abrufbar und liegt bei der Verwaltung zur Ansicht auf. Das vollständige Gutachten des BAG ist auf der BAG-Homepage und auf der Homepage der Gemeinde Muttenz abrufbar.

Für weitere Informationen steht Ihnen der Bauverwalter, Christoph Heitz, zur Verfügung.

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