Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Corona stoppt auch die Museumsarbeiten

14. April 2020
Barbara Rebmann

Wie das gesamte öffentliche Leben ist auch die Museumsarbeit durch den Corona-Virus zum Erliegen gekommen. Bereits ginge es mit Riesenschritten der Bauernhaussaison entgegen. Jedoch musste die geplante Bauernhaus-Putzete vorerst abgesagt werden und sicher fällt auch der Museumssonntag Ende April sowohl im Bauernhausmuseum, als auch im Ortsmuseum aus. Ob es dann Ende Mai klappt, werden wir sehen.

Im Depot Donnerbaum hatte der Frühjahrsputz schon im Februar angefangen, denn der Themenkreis Kinderwelt musste wegen akutem Platzmangel neu geordnet werden. Also wurden die Oberflächen der vor gut 25 Jahren aufgestellten Regale mit Staubsauger und feuchtem Bodenlappen gereinigt. Es hatte sich so Einiges an Schmutz und Staub dort oben angesammelt. Um die im vergangenen Winter hereingekommenen grossformatigen Kinderspielsachen und -möbel, darunter ein edles Puppenbett mit Intarsienverzierung, ein Kinder-Küchenbuffet, ein Mehrzweck-Kinderstuhl, ein Laufgitter und rund zehn historische Puppen versorgen zu können, war eine Umschichtung nötig. Die Neuzugänge sollten nun ganz oben auf den Schubladenregalen versorgt werden, zusammen mit den anderen schon länger vorhandenen, sperrigen Objekten wie „Chöiferli-Laden“, Puppenstuben und -bettchen, „Gigampfi-Rössli“, Leiterwagen usw. Dies gab uns den dringend nötigen, freien Platz in der Verschiebeschrank-Anlage. Um auch diesen Stauraum maximal ausnützen zu können, mussten für die anderen flachen Objekte wie z.B. Brett- und Kartenspiele oder für die Miniaturmöbel und das -geschirr der Puppenstuben zusätzliche Tablare angefertigt und zwischen die bereits vollbeladenen Regale in den beiden Verschiebewagen eingesetzt werden. Sobald die gemeinsamen Arbeitsnachmittage wieder freigegeben werden, können dann alle Objekte einzeln abgestaubt, systematisch nach Grösse und Thema geordnet und schlussendlich endlich mit den neuen Standortangaben und den ergänzten Fotos in der Datenbank eingetragen werden.

Auch für die vielen historischen Puppen, die bisher liegend gelagert waren, konnte eine neue und platzsparende Aufbewahrungsart entwickelt werden. So stehen sie nun an extra angefertigten Ständern aufrecht und ebenfalls nach Grösse sortiert in den Regalen. Dies kommt vorallem den kunstvollen und teilweise mit Echthaar gestalteten Frisuren und den oft mit üppigen Rüschen verzierten Kleidern zugute. Doch auch hier sind wir mitten in der Arbeit gestoppt worden.

Trotz allem gibt es auch genügend Museumsarbeit im Home-Office. Da waren beispielsweise die Vorarbeiten für den Druck des Jahresberichtes zu erledigen und der Text Korrektur zu Lesen oder Wünsche nach historischem Bildmaterial oder Texten aus dem Schriftenarchiv zu erfüllen. Aktuell werden auch die Klöppel-Arbeiten an den neuen Vorhängen für die Bauernhausstube beendet und es müssen für die Verschiebewagen im Depot Donnerbaum noch zehn Abdeckvorhänge genäht werden. Erst wenn uns Corona wieder im Depot arbeiten lässt, können wir auch beim Thema Kinderwelt ein gut geordnetes und vor Staub geschütztes Schaulager vorbereiten.

Bildlegende
oben links: M. Schopferer bereitete die Oberflächen der Hochregale für die Spielsachen vor
oben rechts: E. Imark montierte die historischen Puppen an die neuen Ständer
unten links: Ein Teil der Puppensammlung steht schon in Reih und Glied
unten rechts: Ein Teil des neuen Hochlagers für Spielsachen

Frühlingsputz Puppenausstellung