28. August 2017
Im vergangenen Monat erreichte uns die Nachricht vom Hinschied des Muttenzer Malers und Zeichners Rolf Brunner. Rolf Brunner ist am 27. Juli 2017 im Alter von 87 Jahren verstorben.

Der 1930 in Zürich geborene Rolf Brunner beschrieb seinen künstlerischen Weg als Entwicklung vom Lithographen über den Grafiker zum Maler und Zeichner. Der ausgebildete Lithograph arbeitete zum Broterwerb als Grafiker. Daneben bildete er sich im Zeichnen und Malen an der Kunstgewerbeschule Zürich weiter. Als "langsame und mühselige Loslösung von den Anforderungen an die Werbegrafik", schilderte Brunner die Aufgaben seines grafischen Berufes und seine selbstständige künstlerische Tätigkeit. Anfang der sechziger Jahre setzte Brunners Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland ein. Für sein Gesamtwerk ist Rolf Brunner 1992 mit dem Kulturpreis das Kantons Basel-Landschaft ausgezeichnet worden.

"Das Bild des Menschen, später das Portrait, stehen im Zentrum meines Schaffens", erklärte Brunner einst. Er verstand es als Auseinandersetzung mit der ewigen Frage nach dem Woher und Wohin des Menschen. Ein Portraitauftrag 1985 eröffnete Perspektiven, die Brunner bis zuletzt beschäftigte.

Themen tauchen in den Werken von Rolf Brunner auf, blieben manchmal lange im Zentrum seines Schaffens, tauchten wieder unter, für längere Zeit, manchmal für immer.

Und immer wieder die Porträts, bei weitem nicht nur von Magistraten (u.a. von alt Regierungsräte Otto Miescher BS (1985), Paul Jenni BL (1988), Clemens Stöckli BL (1992) und Peter Schmid BL (2005). Altregierungsrat Peter Schmid, den eine langjährige Freundschaft mit Rolf Brunner verband, beschreibt ihn als feinen Menschen und herausragenden Künstler. „Er hatte einen unglaublichen analytischen Blick auf Menschen, Gegenstände und Tiere. Er erfasste sie höchst präzise und löste sie dann kunstvoll auf. Es war ihm möglich, seinen Beruf bis in seine letzten Tage hinein auszuüben, was seinem Lebensentwurf sehr entsprach. Eine Trilogie zum Thema „Hände“ hing während einiger Jahre in meinem Büro in Liestal. Auf eigenwillige Weise entwickelte er u.a. die Porträtkunst weiter. Es war deshalb mein Wunsch, dass er nach dem Abschluss meiner Zeit als Regierungsrat das damals übliche Porträt malte. Entstanden ist erwartungsgemäss keine „gemalte Fotografie“, sondern ein Porträt, auf dem ich so erscheine, wie er mich damals sah. Nun ist mir dieses Bild zu einem wertvollen Andenken an Rolf Brunner geworden.“

Rolf Brunners Porträts sind Bilder, nicht Bildnisse. Sie entstanden durch langes, ausdauerndes, intensives Arbeiten. Durch Weglassen führte Rolf Brunner seine Porträts in eine überraschende Genauigkeit. Seine Porträts sind nichts für den eiligen „Leser“. Das riesige Werk, das Rolf Brunner hinterlässt, zeugt von einem lebenslangen, beständigen Schaffen.

Wir danken Rolf Brunner für seine wundervolle Kunst. Er hinterlässt ein grosses malerisches und zeichnerisches Werk.


Muttenz, 28. August 2017
DER GEMEINDERAT
(Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an Gemeindeverwalter Aldo Grünblatt Tel. 061 466 62 01)
Ein Foto von Rolf Brunner
Rolf Brunner