Aktionsplan Birspark Landschaft

16. Juni 2016
Natur UND Erholung - die Birsstadt macht sich an die Arbeit
Die sechs Gemeinden Aesch, Arlesheim, Dornach, Münchenstein, Muttenz und Reinach haben im März 2016 den Aktionsplan Birspark Landschaft verabschiedet. Dieser verbindet den Schutz und die Nutzung des Flussraumes und der Umgebung zwischen Angenstein und der Birsmündung. Im Aktionsplan sind neben kleineren Massnahmen auch sieben Leuchtturmprojekte enthalten. Diese und andere Vorhaben nehmen die beteiligten Gemeinden nun in Angriff und entwickeln und schützen so die Grün- und Freiräume entlang der Birs.
Der Aktionsplan wurde in einem partizipativen Prozess unter Federführung der Gemeinde Muttenz von der Arbeitsgruppe Birspark Landschaft (AG BiLa), dem Planungsbüro oekoskop und den betroffenen Anspruchsgruppen erarbeitet und wurde im Juni 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ausgleich zwischen Schutz und Nutzung
Mit dem Aktionsplan leisten die beteiligten Gemeinden Pionierarbeit: Sie erhalten und fördern in überkommunaler Zusammenarbeit die Natur- und Erholungsräume im Birsraum. Dies ist aufgrund der anstehenden Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzunahme in den Birsstadt-Gemeinden zentral. Denn qualitativ hochwertige Natur- und Naherholungsräume bilden einen wichtigen Faktor für den attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort Birsstadt. Die beteiligten Gemeinden schaffen entlang der Birs attraktive Erholungsräume, die gut an die angrenzenden Siedlungs- und Landschaftsräume angeschlossen sind. Durch diese sollen ökologisch wertvolle Gebiete vom Erholungsdruck entlastet werden. Weiter werden auch verschiedene Gebiete ökologisch aufgewertet.

Der Dialog wird weitergeführt
Am 15. Juni 2016 hat die AG BiLa den Aktionsplan den Teilnehmenden der Workshops persönlich vorgestellt, um den Dialog mit den Anspruchsgruppen weiterzuführen. Ebenso fanden direkte Gespräche der Gemeinden mit den betroffenen Grundeigentümern statt, einzelne Gespräche sind noch ausstehend. Damit sind die Bedingungen dafür erfüllt, dass der Aktionsplan auch der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Derzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten, um im Herbst 2016 mit Begehungen, Anlässen und ersten Massnahmen den Aktionsplan auf breiter Basis zu lancieren.
Der Aktionsplan ist nicht als fertiges Produkt zu sehen. Es handelt sich vielmehr um eine Arbeitsgrundlage für die Verwaltung, die laufend fortgeschrieben werden kann und soll. Deshalb ist es auch vorgesehen, dank Anregungen seitens der Bevölkerung oder von Vereinen den Aktionsplan laufend zu verbessern. Sowohl die Politik wie auch die Verwaltung werden weiterhin mit Anforderungen konfrontiert sein, die sich teilweise gegenseitig ausschliessen, und tragfähige Lösungen finden müssen: Während für die Erholungssuchenden Zugänglichkeit ein wichtiges Anliegen darstellt, ist es aus Sicht des Naturschutzes wichtig, wertvolle Tier- und Pflanzenräume zu erhalten und zu schützen.

Die sieben Leuchtturmprojekte
Wichtige Elemente des Aktionsplans sind Leuchtturmprojekte. Dabei handelt es sich um grössere Projekte, die die Bereiche Erholung und Natur verknüpfen. Ergänzt werden diese um verschiedene kleinere und grössere Massnahmen, die zu einer Weiterentwicklung des Birsraums beitragen. Die jeweiligen Gemeinden setzen die Projekte und Massnahmen über die nächsten Jahre schrittweise um.

• Dornach: Aue Birsbogen aufwerten
Im Areal des ehemaligen Metallwerkes/Widen ist eine Umnutzung inkl. Quartierplanung vorgesehen. In diesem Rahmen soll der eigentliche Gewässerraum der Birs grosszügig aufgewertet werden.

• Aesch: Versickerungsanlage Kuhweide ökologisch aufwerten
Die Versickerungsanlage Kuhweide soll entweder weitgehend neugestaltet oder zumindest ökologisch aufgewertet werden.

• Reinach: Natur- und Erlebnisweiher im ehemaligen Areal ARA umsetzen
Das Projekt weist Zonen zum Verweilen, Spielen und Beobachten, eine Picknickstelle mit einer einfachen Feuerstelle sowie abgeschirmte Zonen auf, welche der Natur vorbehalten sein sollen. Neben den Weihern sollen auch trockene Lebensräume (Kiesflächen) erhalten werden.

• Arlesheim: Pocket Parks als Aufwertungen des Industriegebiets
Im Bereich Schoren, Stoecklin-Areal ist eine Transformation mit neuer Erschliessung denkbar. Die Gemeinde will die Gelegenheit nutzen, um hier eine Reihe von kleinen Parks zu realisieren.

• Münchenstein: Birsufer aufwerten
Im Bereich Mühlematt bestehen auf Münchensteiner und Muttenzer Boden wertvolle Naturgebiete, durch die oft und gern genutzte Spazierwege führen. Zusammen mit den betroffenen Grundeigentümern sollen Gebiete geschaffen werden, die ein gewinnbringendes Nebeneinander von Natur und Erholung zum Ziel hat.

• Münchenstein: Ökologische Aufwertung Grube «Blinden»
Dieses Projekt im ehemaligen Steinbruch ist bereits realisiert. Es vereint die Biotoptypen trocken und nass und die Natur steht im Zentrum. Zudem ist eine Informationsstelle geplant.

• Muttenz: Birsaufwertung und Erholungsgebiet «Schänzli» schaffen
Momentan haben die bestehenden Wohnzonen keinen direkten Birs-Zugang. Anstelle der Reitanlage soll hier an beiden Birsufern ein Freizeit- und Erholungsraum für die Bevölkerung entstehen.

Als Projekt ausgezeichnet
Die Gemeinden Dornach, Münchenstein und Muttenz sind der Internationalen Bauausstellung IBA Basel 2020 als Partner verbunden und haben das Vorhaben Birspark Landschaft eingereicht. Am 12. Mai 2016 hat die IBA mitgeteilt, dass sich das Projekt im Wettbewerb durchgesetzt habe und definitiv als IBA-Projekt nominiert sei. Das ist einerseits eine Anerkennung für die Qualität des Projekts und andererseits eine Bedingung dafür, dass die Umsetzung des Vorhabens Birspark Landschaft von den fachlichen und kommunikativen Plattformen der IBA profitieren kann. Am 17. September 2016 wird die IBA eine Zwischenpräsentation der nominierten Projekte für eine breite Öffentlichkeit veranstalten, die auch Begehungen und weitere Aktivitäten in der Birspark Landschaft umfassen wird.

Birspark Landschaft erleben und mitentwickeln
Im Zuge der Umsetzung des Aktionsplans haben die involvierten Akteure sowie die interessierte Öffentlichkeit verschiedene Gelegenheiten, die Birspark Landschaft vor Ort zu erleben und den Aktionsplan mitzuentwickeln: Ab Herbst 2016 werden die beteiligten Gemeinden verschiedene Anlässe, Begehungen oder Info-Veranstaltungen rund um ihre Leuchtturmprojekte organsieren.

Kontakt
Für Rückmeldungen und Hinweise zum Aktionsplan Birspark Landschaft stehen Ihnen die folgenden Personen zur Verfügung:

Heidi Schaub, Gemeinderätin Muttenz ab 1.7.2016:
Roger Boerlin, Gemeinderat Departement Umwelt und Sicherheit , Muttenz
Tel. 061 463 83 72
oder

Aurelia Wirth, Leiterin Abteilung Umwelt,
Tel.: 061 466 62 74
Mail: aurelia.wirth@muttenz.bl.ch

Für die Umsetzung sind die sechs involvierten Gemeinden zuständig. Detaillierte Angaben sind bei den jeweiligen Gemeindeverwaltungen erhältlich.

Koordination zum Raumkonzept Birsstadt
Parallel zum Aktionsplan Birspark Landschaft haben die Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Dornach, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach das Raumkonzept Birsstadt ausgearbeitet. Dieses nimmt eine übergeordnete Sichtweise ein und zielt auf eine Abstimmung der Bereiche Siedlung, Verkehr und Landschaft. Es zeigt die Stärken, Schwächen und Chancen der Birsstadt sowie den überkommunalen Handlungs- und Abstimmungsbedarf auf, legt eine gemeinsame Strategie für die Zukunft fest und definiert mittel- und langfristige Massnahmen, um die Birsstadt zu fördern. Der Aktionsplan hingegen befasst sich vertieft mit der Natur- und Erholungsthematik und umfasst vielfältige konkrete Massnahmen, wovon manche relativ zeitnah umsetzbar sind.
Fotos: Guido Masé, Menschen und Eisvogel an der Birs
Fotos: Guido Masé, Menschen und Eisvogel an der Birs