Soleaustritt aus stillgelegtem Bohrloch aufgrund Stickstoffentweichung

25. September 2017
Die Gemeinde informiert
Soleaustritt aus stillgelegtem Bohrloch aufgrund Stickstoffentweichung
Nach dem Austritt von Salzwasser im Juni 2017 aus einem stillgelegten Bohrloch der Schweizer Salinen im Gebiet Sulz oberhalb von Muttenz wurden die Ursachen durch verschiedene Mess- und Analyseverfahren eruiert sowie durch neutrale Experten geprüft und bewertet. Parallel dazu wurde mit der Behebung der aufgetretenen Schäden begonnen und Massnahmen zur Verhinderung eines erneuten Ereignisses ergriffen. Damit kann eine Gefahr für die Umwelt ausgeschlossen werden.

Nachdem im Juni 2017 im Gebiet Sulz oberhalb Muttenz aus einem seit mehreren Jahren stillgelegten Bohrloch der Schweizer Salinen unvorhersehbar Salzwasser (Sole) ausgetreten ist, haben die Schweizer Salinen zur Feststellung der Ereignisursache verschiedene Analysearbeiten durchgeführt wie Hohlraum- und Nivellementmessungen, Kamerabefahrung des Bohrlochs sowie Echolotvermessungen der Kaverne und Entnahme von Luftproben. Die Ergebnisse wurden von neutralen Experten aus den Bereichen Untergrund-Engineering, Hydrologie sowie Geologie und Bauwesen sowohl geprüft als auch bewertet. Parallel zu diesen Arbeiten wurde mit der Behebung der Schäden begonnen. Nebst der Abhumusierung und der Entsorgung des beschädigten Kulturlandes sowie des Ausbringens des Ersatzbodens wurden auch die Bäume und Sträucher inventarisiert, die Fischbestände werden wiederhergestellt und die Wasserqualität wird überwacht.

Was führte zum Soleaustritt
Die Plausibilisierung verschiedener Thesen führte dazu, dass von einem stickstoffgetriebenen Soleaustritt ausgegangen werden kann. Eine Stickstoffschicht* wird bei der aktiven Solung in den Kavernen eingespiesen, um einen kontrollierten Salzabbau gewährleisten zu können. Bei der Stilllegung der Bohrlöcher wird dieser Stickstoff wieder abgelassen. Im betroffenen Bohrloch verblieb in Ausbuchtungen im Kavernendach ein Teil des verwendeten Stickstoffs. Aufgrund des Abbruchs eines Stücks des Kavernendachs konnte der Stickstoff in das Bohrloch entweichen, was ein Aufströmen und Mitreissen von Sole bewirkte. Sobald sich das Stickstoffdepot komplett entleert hatte, versiegte der Solestrom an der Oberfläche.

Massnahmen zur Verhinderung solcher Ereignisse
In der 180-jährigen Geschichte der Schweizer Salinen ist ein solcher Soleaustritt aus einem stillgelegten, von jeglicher Infrastruktur getrennten Bohrloch einmalig. Um Ereignisse dieser Art ausschliessen zu können, haben die Schweizer Salinen verschiedene Massnahmen ergriffen. So wurden sämtliche umliegenden Bohrlöcher mit einem Flansch verschlossen sowie mit einem Druckmesser und einem Hahn zwecks kontrolliertem Druckablassens versehen. Weiter erfolgte die Integration der überarbeiteten Überwachungs- und Notfallkonzepte im Arbeitsprozess. Mit der konsequenten Einhaltung dieses Sicherheitsdispositivs können weitere Ereignisse verhindert werden, so dass für die Umwelt keine Gefahr mehr besteht.

*Unsere Atemluft besteht aus rund 20 Prozent Sauerstoff und 80 Prozent Stickstoff.

Ansprechpartner für die Medien

Gemeinde Muttenz, Kirchplatz 3, 4132 Muttenz
Roger Boerlin, Gemeinderat / Vorsteher Departement Umwelt und Sicherheit
M +41 79 471 72 98, roger.boerlin@bluewin.ch

Schweizer Salinen AG, Schweizerhalle, Rheinstrasse 52, Postfach, CH-4133 Pratteln 1
Dr. Urs Ch. Hofmeier, Geschäftsführer
T +41 61 825 51 04, urs.hofmeier@saline.ch

Muttenz, 25. September 2017