5. Juli 2016
Aktiv im Hochwasserschutz
Die Gemeinde informiert
Aktiv im Hochwasserschutz
Die Unwetter, die Muttenz in jüngster Vergangenheit innerhalb von nur wenigen Wochen heimgesucht und in der gesamte Region zu bedauernswerten Überschwemmungen und Schäden geführt haben, werfen auch im Nachgang hohe Wellen. Dem Gemeinderat ist es deshalb ein Anliegen, über die bereits umgesetzten sowie kurz-, mittel- und langfristig geplanten Hochwasserschutzmassnahmen zu informieren.

Einsatz von Arbeitsgruppe
Für die Analyse der Ereignisse und Ausarbeitung weiterer Schutzmassnahmen setzt der Gemeinderat per sofort eine Arbeitsgruppe Hochwasserschutz ein. Diese wird neben den mittel- und langfristigen Massnahmen unter anderem auch eine Liste mit Materialien erstellen, die kurzfristig für Schutzzwecke angeschafft werden können. Ausserdem steht die Gemeinde mit dem Kanton Basel-Landschaft in Kontakt, damit ein gemeinsames Hochwasserkonzept ausgearbeitet werden kann. Denn gemäss Wasserbaugesetz überwachen sowohl der Kanton als auch die Einwohnergemeinden die Gewässer und ordnen im Rahmen der jeweiligen Zuständigkeiten erforderliche Massnahmen an. Insbesondere für bauliche Hochwasserschutzmassnahmen zeichnet der Kanton verantwortlich.

Neues Einlaufwerk Dorfbach
Das mit dem Hochwasserschutz jüngst in Verbindung gebrachte neue Einlaufbauwerk für den Dorfbach befindet sich derzeit im Planauflageverfahren. Grund für seine Projektierung ist allerdings nicht in erster Linie der Hochwasserschutz, sondern vielmehr die bessere Trennung von Schmutz- und Sauberwasser. Auch in der heutigen Dimension konnte die Dorfbachableitung am zweiten Überschwemmungswochenende noch Wasser aufnehmen, während das Dorf bereits unter Wasser stand. Hingegen ist der Querschnitt der bestehenden Leitung für die Wassertrennung in mehreren Abschnitten ungenügend und es gelangt oft und in grösserem Umfang Bachwasser in die Schmutzwasserkanalisation und somit in die zentrale Abwasserreinigungsanlage (ARA).

Umgesetzte Sofortmassnahmen
Unmittelbare Hochwasserschutzmassnahmen haben der Gemeinderat und die zuständigen Verwaltungsstellen in den Tagen und Wochen nach den ersten Überschwemmungen vom Pfingstwochenende gleichwohl umgesetzt und diese kamen im Zuge des zweiten Hochwassers am 25. Juni 2016 auch zur Anwendung. So steht beim Geschiebefang im Oberdorf permanent ein Bagger zur Beseitigung von Geschiebe bereit und die Abteilung Betriebe hat einen entsprechenden Pikettdienst organisiert. Zum Zeitpunkt der einsetzenden Regenfälle war ein Mitarbeiter im Einsatz. Dieser musste den Einsatz aus Sicherheitsgründen später allerdings abbrechen. Daneben wurden ebenfalls bereits nach dem ersten Hochwasser...

  • sämtliche Geschiebefänge gereinigt und gespült.
  • im Gebiet Klösterli ein neuer Geschiebefang mit Baumstämmen erstellt.
  • alle Entwässerungsleitungen gespült.
  • überall im Dorf und an kritischen Stellen die Schlammsammler ausgesaugt.
  • bei den Bacheinläufen einwachsendes Grün und Hecken zurückgeschnitten.
  • die Bacheinläufe befestigt.
  • die Schäden im Riedmattbach behoben, Wurzelstöcke entfernt, der gesamte Bachlauf gereinigt und Schroppen eingefüllt.
  • in der Zinggibrunnstrasse die Ausschwemmungen repariert und neuer Mergel eingebaut. Dadurch konnte verhindert werden, dass die Strasse weggespült wird.
  • Mergelwege, die ausgewaschen waren und noch nicht repariert werden konnten, für den landwirtschaftlichen und den Veloverkehr gesperrt.

Weil für einen Teil der Schutzmassnahmen auch die Hauseigentümerinnen und -eigentümer selbst verantwortlich sind, hat der Gemeinderat nun als weitere Sofortmassnahme die Möglichkeit eingerichtet, dass beim Kieswerk Meyer und Spinnler in Muttenz unkompliziert Sandsäcke erworben werden können.


Muttenz, 5. Juli 2016
DER GEMEINDERAT

(Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an Gemeindeverwalter Aldo Grünblatt Tel. 061 466 62 01)