Arbeitstag im Bauernhausmuseum am Sa, 18. Okt, 14 bis 17 Uhr

21. September 2014
Thema "Do it yourself": Chabis iemache, dh. Suurchrutt asetze -- Moschte (Äpfel u Trauben)...
aus der Reihe Hinter den Kulissen der Museen: Do-it-yourself am Arbeitstag im Bauernhausmuseum

Die Arbeitsgruppe Museen (AGM) war im September in der neuen Karl Jauslin-Ausstellung jeden Sonntag präsent, um die Führungen von Peter Habicht und die neugierigen Besucherinnen und Besucher zu koordinieren. Von den vielen Glückwünschen und den überaus positiven Kommentaren sind wir überwältgt. Nun kehren wir in unseren "normalen Museumsfahrplan" zurück. Genau gesagt wird das Ortsmuseum, wie üblich, nur noch am letzten Sonntagnachmittag der Monate Oktober und November und dann wieder ab Januar geöffnet sein.
Nun steht also das traditionelle Herbstprogramm der AGM vor der Türe: Am Samstag, 18. Oktober 2014 werden ab 14 Uhr vor dem Bauernhausmuseum, wie jedes Jahr, Kabisköpfe gehobelt, weisse Rüben geschnetzelt sowie Äpfel und Trauben vermostet. Als diesjähriges Tagesmotto bieten wir allen kulinarisch Interessierten an, selber Sauerkraut einzulegen. So können Sie daheim verfolgen, was sonst nur im finsteren und kalten Keller in der, mit der Zeit etwas unappetitlich stinkenden, "Suurchrutt-Stande" (Steingut-Topf) passiert.
Traditionell vermischt man den frisch gehobelten Kabis oder auch andere geeignete Gemüse gut mit Salz und passenden Gewürzen direkt in der "Stande". Obendrauf legt man ein sauberes Tüchlein (ohne Weichspüler gewaschen) und ein passend zugeschnittenes Brett, beschwert das Ganze mit einem grossen Stein und lässt es stehen. Das Gewicht drückt das vorher noch steife Kraut zusammen, das Salz entzieht ihm die Flüssigkeit und die Gärung fängt langsam an. Im Gegensatz dazu muss das "moderne" Kraut im Einmachglas zuerst gut vorgeknetet werden, bis es zusammen mit dem eigenen Saft in die Gläser abgefüllt werden kann.
Auch wenn heutzutage daheim kaum jemand mehr kalte Naturkeller hat, lässt sich die Gärung des Sauerkrautes trotzdem durchführen. Je kühler die Umgebungstemperaturen sind, desto langsamer läuft nämlich der ganze Prozess ab. Darum stand früher das Sauerkraut auch erst zum Jahresende auf dem Speiseplan. Das im Küchenschrank (nicht Kühlschrank) vergorene Sauerkraut hingegen ist schon nach rund 6-8 Wochen Gärzeit bereit und kann gekocht oder roh als Salat genossen werden. Nach dieser kurzen Zeit ist es noch relativ mild und schön grün. Wer es lieber sehr sauer mag, wartet noch etwas zu. Je länger der Gärungsprozess dauert, desto mehr Milchsäurebakterien entstehen und umso saurer wird das Kraut. Ungeöffnet ist das Kraut im Glas dann gut ein Jahr haltbar.
Wer das Experiment wagen will, bringt ein sauberes, traditionelles Einmachglas von einem halben Liter Inhalt mit. Das Glas muss mittels Gummidichtung und Metallklammer absolut dicht verschliessbar sein. Schraubverschlüsse eignen sich nicht, weil der beim Gärprozess entstehende Druck den Deckel anheben könnte und Flüssigkeit auslaufen würde. Für ein Halbliter-Glas braucht es rund ein Pfund Kabis, welcher von der Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt wird.
Damit später auch das Kochen auf Anhieb gelingt, stellt Schaggi Gysin sein bewährtes Rezept zur Verfügung, mit dem er einmal im Jahr die treuen Helferinnen und Helfer der Museen Muttenz verköstigt. Das Rezept legen wir gerne an unserem Info-Stand vor dem Ortsmuseum für Sie bereit, zusammen mit den Angaben zum Einsäuern.

Do-it-yourself am Arbeitstag
1. So können Sie selber Hand anlegen --- 2. Das frisch eingelegte Sauerkraut, bevor die Gummidichtung eingelegt und das Glas geschlossen wird