Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Ein neuer Museumspass – auch für Sie!

23. Februar 2010
Schon seit etlichen Jahren gibt es im Baselbiet zwei sogenannte „Museumsfachtische“. Diese regelmässigen Treffen von Leuten, die sich in den Ortsmuseen engagieren, dienen dem Gedankenaustausch und der Weiterbildung. Die Fachtischrunde des oberen Baselbiets umfasst sämtliche Ortsmuseen der Bezirke Liestal, Sissach und Waldenburg. Derjenigen des unteren Baselbiets, zu welcher Muttenz gehört, haben sich auch Museen jenseits der Kantonsgrenze angeschlossen, z.B. die Museen von Dornach, Nunningen, Hofstetten-Flüh und Ederswiler-Pleigne.

Die Museumsfachtische bieten den fast ausschliesslich ehrenamtlich arbeitenden Museumsleuten eine willkommene Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Das jeweils einladende Museum bestimmt ein Thema, das für alle interessant ist und bietet hierfür ausgewiesene Fachleute für Referate und Diskussionen auf. Neben der fachlichen Weiterbildung dienen die Zusammenkünfte auch dazu, das Beziehungsnetz unter den Museen zu pflegen und zu stärken. Daraus erwachsen neue Ideen und neuer Mut, sich für die übernommene Aufgabe auch weiterhin zu engagieren.

Selbstverständlich sind auch Mitglieder der Arbeitsgruppe Museen Muttenz (AGM) regelmässig an den Fachtischrunden vertreten. Je nach Thema nehmen wir in unterschiedlicher Besetzung zu zweit teil.

Fast alle Ortsmuseen haben zwei Probleme gemeinsam: sie kämpfen mühsam um die nötigen finanziellen Mittel und gegen schwindende Besucherzahlen. Mit einem äusserst knappen Budget und mit ehrenamtlichen Mitarbeitern ist es unmöglich, nebst den Inventarisierungsarbeiten auch laufend neue Ausstellungen zu konzipieren. Diese benötigen nämlich im Vorfeld ausgedehnte Recherchen. Zudem prägen spektakuläre Ausstellungen grosser Museen die Erwartungen, die heute an Inhalt und Technik musealer Präsentation gestellt werden. Erwartungen, die von den kleinen Museen nie und nimmer erfüllt werden können.

Die kleinen Museen haben dafür Anderes zu bieten: in ihrem bescheidenen Rahmen zeigen sie einen Ausschnitt der lokalen oder regionalen Kulturgeschichte. Sie schaffen Einblick und Einsicht in Zusammenhänge, die identitätsstiftend sein können. Entsprechen deren Ausstellungen auch nicht den aufwändigen „Installationen“ oder „Inszenierungen“ grosser Museen, so sind sie doch meist einfallsreich und gefällig präsentiert. Doch mit „Spektakel“ und „Event“ haben sie nichts zu tun. Obwohl – auch ein Arbeitstag im Bauernhausmuseum Muttenz kann je nach Thema durchaus zu einem „spektakulären Event“ werden.

Das Problem der rückläufigen Besucherzahlen betrifft auch die Museen in Muttenz. Es wäre schon längst an der Zeit, die Fotoausstellung „Zeitsprünge“ im Ortsmuseum durch eine neue Sonderausstellung zu ersetzen. Doch fehlt den Mitgliedern der AGM die Zeit hierzu. Die dringende Aufarbeitung und Sicherung der Sammlungen im Depot Donnerbaum hat seit Jahren den Vorrang.

In der Hoffnung, neue Besucher und Besucherinnen anlocken zu können, hat nun die Fachtischrunde des unteren Baselbiets einen eigenen Museumspass entwickelt. Mit “Museen à la Carte“ soll ein Anreiz dazu geschaffen werden, die darin verzeichneten Museen an Birs und Birsig zu besuchen. Jedes Museum bestätigt den Museumsbesuch mit einem eigens hierfür entworfenen Stempel. Wer sich alle verschiedenen Stempel erworben hat, erhält einen der verlockenden Preise, wie z.B. eine Privatführung mit Apéro, Weine aus einem museumseigenen Weinkeller, Publikationen oder die in Muttenz so beliebten Bauernbrote und Zöpfe aus dem Bauernhausofen.

Dieser ganz spezielle Museumspass kann in jedem der beteiligten Museen des Birs- und Leimentals kostenlos bezogen werden. Holen auch Sie sich Ihren Museumspass im Muttenzer Ortsmuseum oder nach Ostern im Bauernhausmuseum. Den Stempel erhalten Sie jeweils nach dem Rundgang durch die Museumsräume.
Museen
1. Der neue Museumspass findet auf Kreditkartengrösse zusammengefaltet in jeder kleinen Tasche Platz. --- 2. Auf einer Karte sind die beteiligten Museen verzeichnet.