Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Saisonbeginn im Depot Geispel
Bereits Mitte März, nachdem im Ortsmuseum der Inhalt des „Kämmerli“ zum Estrichaufgang ins Depot Geispel transportiert worden war, hatten wir den ersten Geispelnachmittag eingeschalten. Zum Fotografieren der sperrigen Objekte hatte es im Ortsmuseum nicht genug Platz gehabt und das wurde nun im Schnellzugstempo nachgeholt. Myrtha Seiler schrieb die nötigen Nummerntafeln mit den jeweiligen Inventarnummern, Ruedi Bürgin, Monika Schopferer und die Schreibende übernahmen den Transport der Objekte auf den Vorplatz und unser Projektassistent Beat Zimmermann stand hinter der Kamera. So schafften wir es in knapp zwei Stunden alle 29 sperrigen Objekte von ihrem provisorischen Standort beim Eingang herauszufahren, von allen Seiten zu fotografieren und anschliessend auf den Regalen in Raum 1 definitiv zu versorgen.
Nachdem wir diese „Neuzugänge“ aus dem Ortsmuseum bereits korrekt versorgt hatten, gab es im Mai am nächsten Depotnachmittag wieder einige „Schiebereien“. In Raum 2 stand beispielsweise oben auf dem Palettregal eine spezielle kupferne Waschmaschine der Waschmaschinenfabrik Cleis aus Sissach. Schaggi Gysin hatte sie vor vielen Jahren bei einem leergeräumten Muttenzer Haus bereit für die Metallabfuhr stehen sehen und sie kurzerhand für die Museumssammlung mitgenommen. Der Zugang zum provisorischen Standplatz der Waschmaschine musste aber erst freigeräumt werden, damit der Handhochhubwagen manövrieren konnte. Anschliessend wurde sie auf einem Palett stehend heruntergehoben und nach draussen gefahren. Um die Mechanik reinigen und dokumentieren zu können zerlegte sie Ruedi Bürgin in ihre Einzelteile und setzte sie danach wieder zusammen. Danach sollte sie in die Depotecke versorgt werden, wo bereits die einfacheren „Wösch-Hääfe“ stehen. Da diese aber bereits belegt war, wurde dem Waschtrog nun eine andere Ecke zugewiesen, denn er wird in Kürze Gesellschaft von weiteren historischen Trog-Modellen aus dem Depot Donnerbaum bekommen. Also wurden einmal mehr Schwerlasten auf- und ab- und hin- und hergeschoben - inzwischen schon Routine für Monika Schopferer und Ruedi Bürgin. Derweilen konnte sich die Schreibende zwecks Dokumentation dieser Schwerarbeiten hinter der Kamera verstecken. Obwohl es noch empfindlich kalt war an diesem Nachmittag ging es flott voran und wir drei kamen ziemlich ins Schwitzen. Eine grosse Genugtuung bei dieser Schwerarbeit ist, dass man durch die entstehenden Lücken bei den provisorischen Standplätzen in Raum 2 und der systematischen Ordnung in Raum 1 das Fortschreiten der Inventarisierungsarbeiten deutlicher sieht als im Depot Donnerbaum, wo hauptsächlich Kleinteiliges dokumentiert wird.
Verpassen Sie nicht den letzten Museumssonntag vor den Sommerferien am 25. Juni. Das Ortsmuseum ist von 14-17 Uhr und das Bauernhausmuseum von 10-12 und 14-17 Uhr geöffnet. Frisches Holzoofe-Brot gibt es leider nicht, da das gesamte Backteam auswärts ist. Und reservieren Sie sich schon mal den „Stuubede“-Termin am 2. Juli ab Mittag.
Bildlegende:
oben links: Die Objekte werden genau ausgerichtet und danach fotografiert.
unten links: In der Depotecke mit den Waschutensilien muss zuerst Platz gemacht werden.
Bild links: Die seitlich angebrachte ausgeklügelte Mechanik mit Wasseranschluss bewegte die Wäschetrommel und im unteren Teil wurde eingeheizt. Davor steht der Deckel, der zum Waschen aufgesetzt wurde.