20. Juni 2016
Rückblick Informationstag Hagnau/Schänzli vom 4. Juni 2016

Während draussen letzte Regentropfen auf den Pausenplatz des Schulanlage Donnerbaum niederprasseln, versammeln sich in der Aula über 80 Interessierte, um sich aus erster Hand über das Quartierplanungsverfahren Hagnau/Schänzli zu informieren. Die Verantwortlichen sahen dafür bewusst den ganzen Samstag vor, denn die Ausgangslage im Planungsgebiet erweist sich als komplex und macht eine fundierte Annäherung an das geplante Bebauungskonzept Hagnau sowie das mögliche Freiraumkonzept Schänzli notwendig.

Beteiligung der Bevölkerung
Die anwesenden Muttenzerinnen und Muttenzer sowie interessierte Fachpersonen schätzen diesen Aufwand der Gemeinde, der Generalplanerin Burckhardt + Partner AG sowie der Grundeigentümerschaft und geben dies im Verlauf des Tages mehrfach zum Ausdruck. Gleichwohl sei mit den verschiedenen Referaten, der Fragerunde und der Arealbegehung, die kurz vor dem offerierten Grill-Imbiss über Mittag glücklicherweise weitgehend regenfrei über die Bühne geht, lediglich ein erster, aber wichtiger Schritt getan, betont Gemeindepräsident Peter Vogt: «Die Bevölkerung wird in den kommenden Monaten aktiv in den Prozess miteinbezogen.» Dass das Bedürfnis danach besteht, zeigen die gestellten Fragen, die neben sehr viel Goodwill für das präsentierte Konzept an den Gemeinderat herangetragen werden. Zum Beispiel zu den Themen Verkehr und Lärmschutz oder zum Nutzungsmix.

Freiraum durch Dichte
Auf dem Areal Hagnau ist sowohl Gewerbe- wie auch Wohnraum vorgesehen. Dank der dichteren Nutzung mit fünf Hochhäusern von rund 45 bis 88 Metern sollen hier einst ca. 500 Wohnungen und ca. 800 Arbeitsplätze entstehen. Zum Beispiel im geplanten Multiplexkino und Bowlingcenter der KITAG Kino-Theater AG, einem Quartierladen, einem Fitnesscenter, Cafés und Büroräumlichkeiten. Dank der punktuellen Hochbauten und einer terrassierten Umgebung entsteht ausserdem ein rund 13‘000 Quadratmeter grosser, unterschiedlich nutzbarer Grün- und Freiraum. Dieser soll eine für die Öffentlichkeit attraktive Verbindung zwischen den bestehenden und dem neuen Quartier sowie dem Schänzli ermöglichen. Auch diesbezüglich werden erste Anregungen deponiert. «Wir nehmen alle Rückmeldungen auf und werden zu den wichtigsten Themen Beteiligungsveranstaltungen anbieten», versichert Thomi Jourdan, Gemeinderat Departement Hochbau/Planung. «Es ist uns zudem ein Anliegen, transparent und zeitnah über die nächsten Schritte zu informieren, denn schlussendlich müssen wir der Gemeindeversammlung überzeugende Quartierpläne vorlegen können», so Jourdan. Seine Aussage, es sei hier keine neue «Shopping-Mall-Maschine» geplant, wird jedenfalls mit zufriedenem Kopfnicken entgegengenommen.

Schänzli bleibt unbebaut
Das Schänzli soll nach Ansicht des Gemeinderats, des Kantons Basel-Landschaft und der Grundeigentümerschaft Hagnau unbebaut bleiben und im Rahmen der ganzheitlichen Quartierplanung zu einem attraktiven Grün- und Bewegungsraum entwickelt werden. «Wir sind auf bestem Weg, dafür mit der Gemeinde eine gemeinsame Lösung zu finden», betont der anwesende Baselbieter Regierungspräsident Dr. Anton Lauber in seiner Grussbotschaft. Er sieht den Kanton als Ermöglicher des Vorhabens Hagnau/Schänzli und unterstreicht die soziale, wirtschaftliche und raumplanerische Bedeutung. «Muttenz befindet sich im Zentrum der prosperierenden und wachsenden Region Nordwestschweiz und spürt dies nicht zuletzt am angespannten Wohnungsmarkt, an zunehmenden Verkehrsströmen und an sich verändernden Ansprüchen an die Nutzung des öffentlichen Raums. Das Entwicklungsgebiet Hagnau/Schänzli verspricht hier Entlastungsmöglichkeiten», so der Vorsteher der Finanz- und Kirchendirektion. Wie diese Lösungen ausgestalten werden, entscheidet sich in den kommenden Monaten – mit oder ohne Regen.
Bild: Eine Gruppe Teilnehmende bei der Arealbegehung Hagnau/Schänzli
Eine Gruppe Teilnehmende bei der Arealbegehung Hagnau/Schänzli.