Das Riedmattbächli stammt noch aus Zeiten, in denen es üblich war, Bach- und Flussverläufe in ein vorgefertigtes Bachbett zu lenken und zu pflästern. Breiten- und Tiefenunterschiede sind kaum vorhanden und der Uferbereich ist zu schmal. Es fehlt an Dynamik und die Sicherheit des danebenliegenden Feldweges wird gefährdet. Dadurch gestaltet sich der Unterhalt des Riedmattbächliufers als zeitaufwendig und schwierig.

Ziele der Revitalisierung
Um die mangelhaften Zustände zu beheben, entwickelte die Gemeinde Muttenz ein Projekt zur Neugestaltung des Riedmattbächli auf einer Länge von rund 250 Metern.
Es soll möglichst die ganze Pflästerung entfernt und ein natürlicher Bachlauf mit mehr Dynamik und Strukturvielfalt geschaffen werden. Das führt zu einer ökologischen Aufwertung und der Erschaffung von neuen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere.
Die Strukturvielfalt und die Wasserdynamik lassen sich durch das Einarbeiten von Wurzelstöcken oder zu Bündeln gebundenen Weidenruten, sogenannten Weidenfaschinen, erhöhen. Sie sichern die Uferböschungen und bieten zusätzlichen Lebensraum für Wasserlebewesen.
Die Zielarten der Revitalisierung sind unter anderem die Feuersalamander, diverse Köcherfliegen, Steinfliegen und Libellen.
Um nicht wie bisher aufwendige Unterhaltsarbeiten durchzuführen, soll die Neugestaltung langlebig und besser maschinell unterhaltbar sein. Weiter trägt die Umgestaltung des Riedmattbächli zur Hochwassersicherheit bei.

Reaktivierung eines zweiten Weihers im Zinggibrunn
Im Naturschutzgebiet Zinggibrunn, dort wo der Weg den Bach kreuzt, gibt es bereits einen Weiher. Dieser Weiher bietet den verschiedensten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Er wird von einem Quellaufstoss mit Wasser versorgt. Bisher lief das Wasser aus dem Weiher einfach talabwärts ab. Weil neben dem Abfluss des Weihers in einer Mulde schon ein Weiher bestand, entschied man, diesen zweiten Weiher mit einer Oberfläche von ungefähr 20 m² so auszugestalten, dass er dauerhaft Wasser führt. Dieser zweite Weiher wird dann den Überlauf des ersten Weihers auffangen. Zwei nebeneinanderliegende Weiher haben den Vorteil, dass die Pflegearbeiten abwechslungsweise durchgeführt werden können, weil den Tieren so immer ein Weiher als Lebensraum zur Verfügung steht.

Abteilung Umwelt,
Julian Müller, auszubildender Kaufmann